Bereits jetzt lässt sich erahnen, dass die Ausstellung „Grab 447 – Ein fränkischer Krieger auf dem Weg ins Jenseits“ ein besonderes Highlight werden wird. Interaktive Präsentationen und spektakuläre Installationen verwandeln die kING (Kultur- und Kongresshalle Ingelheim) für drei Wochen in ein faszinierendes „Pop-up-Museum“.
Die Sommerausstellung in der kING, die in Kooperation mit Forschungsstelle Kaiserpfalz realisiert wird, präsentiert die Funde eines unberührten Kriegergrabs aus dem siebten Jahrhundert (Grab 447), das im Jahr 2023 bei archäologischen Grabungen der Forschungsstelle Kaiserpfalz an der Rotweinstraße entdeckt wurde. Eines der zentralen Exponate ist die eindrucksvolle 3D-Holografie mitten im Großen Saal der kING. Von einem Podest aus kam man sich anschauen, wie jener fränkische Krieger vermutlich ausgesehen hat, der vor rund 1.400 Jahren in Ingelheim bestattet wurde. Dank modernster Deep-Frame-Technik und mit grandiosen Effekten wird der Krieger vor den Augen der Besucherinnen und Besucher auf eindrucksvolle Weise zum Leben erweckt. Möglich wurde die Rekonstruktion des fränkischen Kriegers erst durch Liane Bellmann. Die langjährige Mitarbeiterin des Hessischen Landeskriminalamts (HLKA) ist Spezialistin für die Rekonstruktion von Gesichtern und beteiligte sich in ihrer Freizeit mit Begeisterung am Projekt „Grab 447“. Denn für die Darstellung der Gesichtszüge eines vor 1.400 Jahren Verstorbenen braucht es eine ganz besondere Expertise, die den Rahmen der klassischen Archäologie bei weitem übersteigt.
Besonders spannend ist, dass die Sommerausstellung „Archäologie zum Anfassen“ bietet. Sie öffnet den Blick hinein in ein rekonstruiertes Grab aus dem Frühmittelalter und präsentiert das Grabinventar des fränkischen Kriegers, der im zweiten Viertel des siebten Jahrhunderts in Ingelheim bestattet wurde. In einer mittels Lichtband eingefassten Vitrine wird die Grabungssituation originalgetreu nachgebaut, sodass die Besucherinnen und Besucher ganz unmittelbar in die archäologische Arbeit eintauchen können. Daneben gibt es im Großen Saal verschiedene Stationen, die mit interaktiven Elementen vertiefende Informationen zu ausgewählten Themen bieten.
Der Fund des Grabes mit der Nummer 447 auf einem frühmittelalterlichen Gräberfeld an der Rotweinstraße vor zwei Jahren war in der Fachwelt eine kleine Sensation: Inmitten zweier Gräber, die bereits im Mittelalter geplündert worden waren, stieß das Grabungsteam auf eine vollkommen unberührte Bestattung, die die Grabräuber anscheinend übersehen hatten. Bei der Sommerausstellung in der kING werden die Funde erstmals öffentlich präsentiert.
Veranstaltet wird die Ausstellung von der Ingelheimer Kultur und Marketing GmbH (IkUM) in Kooperation mit der archäologischen Forschungsstelle Kaiserpfalz der Stadt Ingelheim. Als Kooperationspartner wird die Ausstellung unterstützt von Boehringer Ingelheim, der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, dem Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie, der Firma Magic Holo sowie der Ingelheimer MitMachAusstellung (MiMa). Als Schirmherr fungiert der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling.
Weitere Informationen zur Ausstellung (Öffnungszeiten, Eintrittspreise, Tickets und Begleit-programm) gibt es online unter www.king-ingelheim.de/grab-447