Die Flusslandschaft am Rheinradweg bei Ingelheim ist durchweg flach und mit seiner Auenlandschaft und blühenden Obstwiesen sehr romantisch., © Angelika Stehle/Stadt Ingelheim© Angelika Stehle/Stadt Ingelheim

Der Rheinradweg verläuft auf rund 90 km durch Rheinhessen, von Bingen am Rhein bis nach Worms. Geschäftiges Schiffstreiben, sagenumwobene Burgen und nicht zuletzt die berühmten kleinen und großen Städte machen hier die Faszination aus. Auf Höhe Ingelheims wird der mächtige Strom plötzlich ganz ruhig und verwandelt sich in ein herrliches Naturparadies.

Wir lassen es ganz entspannt angehen. Im idyllischen Ingelheimer Ortsteil Sporkenheim haben wir herrlich ruhig übernachtet und hier geht unsere Tour los. Wir starten in eine entspannte Etappe und nur wenige Pedaltritte später liegt er schon vor uns, der berühmte Strom, um den sich unzähligen Sagen und Mythen ranken.

Die Morgensonne glitzert auf der Wasseroberfläche des Rheins, kleine Wellen rollen ans Ufer und obwohl wir gerade erst aufs Rad gestiegen sind, lädt uns die idyllische Landschaft zur ersten kleinen Rast ein. Das gefällt uns hier: Die abwechslungsreiche Strecke bietet viele Gelegenheiten zum spontanen Verweilen und uns einfach mal treiben zu lassen.

Umgeben von üppiger Vegetation sehen wir inmitten des Rheins die "Fulder Aue" liegen. Die Insel gehörte früher zum Kloster Johannisberg im Rheingau, ging 1716 jedoch in den Besitz der Abtei Fulda über und trägt seitdem diesen Namen. Früher wurde sie hauptsächlich für Ackerbau und Viehzucht genutzt. Heute liegt der größte Teil brach. Das gleichnamige Naturschutzgebiet ist ein Refugium für unzählige Tier- und Pflanzenarten und tatsächlich ist die Luft erfüllt vom Zwitschern der Vögel. Die Flugroute einer schillernden Libelle lenkt unseren Blick auf große, eckige Steine im Uferbereich.

Diese sogenannten "Rheinkribben" wurden einst angelegt, um den Rhein besser schiffbar zu machen. Ganz nebenbei wurden so aber auch vielfältige Lebensräume geschafften.

Gut gelaunt kommen wir am Ingelheimer Hafen an. Hier gibt es viel zu sehen: zahlreiche Containerschiffe und Sportboote, die auf dem Rhein kreuzen. Beim nahegelegenen Yachtclub und beim Ruderverein frönen die ersten Wassersportler des Tages ihrem Hobby.

Im "Ingelheimer Sommergarten", dem beliebten Biergarten direkt an der Mole, sitzen die ersten Gäste und schauen den vorbeiziehenden Schiffen zu. Wir sind begeistert vom Blick auf die gegenüberliegende Seite - dort liegt der berühmte Rheingau mit seinen malerischen Weinbaugemeinden und im Hintrgrund sind die Erhebungen des Taunus zu sehen. Auf einer Infotafel wird auf das Schloss Johannisberg hingewiesen, das wir ein Stück weiter links im Rheintal ausmachen können.

Als die Ingelheimer Rheinfähre anlegt, herrscht geschäftiges Treiben. Zahlreiche PKW, Radfahrer, Fußgänger, Motorräder und sogar ein Traktor strömen herunter und kurz darauf tritt das erneut gut besetzte Fährschiff seine Rückfahrt nach Oestrich-Winkel an. Die schnelle Verbindung in den Rheingau wird von Berufspendlern sowie Ausflüglern rege genutzt.

Dem Ortsteil Frei-Weinheim verdankt Ingelheim die Ergänzung "am Rhein" - denn hier grenzt der Fluss direkt ans weitläufige Stadtgebiet. Wir schlendern durch die beschaulichen Gassen und tauchen ein in das Flair des ehemals eigenständigen Fischerorts am Rhein. Ein historischer Rundgang mit interessanten Erklärtafeln begleitet hier den Verlauf des Rheinradwegs und lädt zur Erkundungstour ein.

An dieser Stelle wäre auch ein Abstecher ins Stadtzentrum Ingelheims naheliegend, aber wir wollen den vielen kulturhistorischen Highlights der Stadt lieber einen ganzen Tag widmen und setzen uns wieder aufs Rad - weiter gehts auf dem Rheinradweg. Kurz darauf rollen wir durch die "Sandlache", ein weiteres Ingelheim Naturschutzgebiet. Der etwa 3 km lange Altrheinarm parallel zum Ufer des Rheins ist - außer bei Überflutung ein stehendes Gewässer.

Wir rollen weiter in Richung der großen Pappeln und ausladenden Trauerweiden, die die Wege entlang der Ingelheimer Jungaue säumen - an sonnigen Tagen eine beliebte Picknick - und Freizeitfläche für Einheimische und Besucher. Jedes Jahr Ende Juli findet auf dem weitläufigen Wiesengelände zudem das traditionelle Ingelheimer Hafenfest statt.

Typische Vögel des Auwaldes sind hier zu sehen: Nachtigall und Pirol, Klein-, Mittel- und Buntspecht. Am Rande des Gebiets brütet der Weißstorch. Die Beschilderung des Naturerlebnispfads Jungaue liefert neben Informationen zur Flora und Fauna auch Wiessenwertes und historisches zum Rhein und zu dessen Auen.

Den Mainzer Berg - wohl eher ein typisch rheinhessicher Hügel als ein Berg - im Rücken, lenken wir unsere Räder in Richtung eines weiteren Ingelheimer Ortsteils, Heidenfahrt am Rhein.

Die Natur zeigt sich hier ständig von einer anderen Seite: Bunte Blumenwiesen, Alleen mit hochgewachsenen Bäumen, weite Graslandschaften und sattgrüne Obstfelder wechseln sich ab. Hier kann man die Räder einfach mal rollen lassen und den Ausblick genießen.

Mit einem Mal liegen bei Heidenfahrt dann gut 500 m Uferlinie vor uns. Vor allem in den Sommermonaten verbindet die Flusslandschaft Naherholung mit Naturschutz und zählt zu den beliebtesten Ausflugszielen in der Region.

Wir schieben unsere Räder vorbei an einer Bootsanlegestelle, der Promenade mit Liegewiese und bestaunen das fantastische Rheinpanorama. Vor uns liegt mitten im Rhein die Binneninsel "Mariannenaue", mit knapp 70 Hektar Fläche die größte der Rheininseln zwischen Bingen und Mainz. Als europäisches Naturreservat ist sie Brutplatz für Kormoran, Graureiher und Schwarzmilan. Und was den Vöglen gefällt, kann dem Wein nur recht sein: Das milde Klima und die kalkhaltigen Böden bieten hier ideale Anbaubedingungen für den Chardonnay - der Weinbau ist hier ohnehin immer irgendwo zugegen.

Der idyllisch direkt am Rheinufer gelegene Camping- und Wohnmobilstellplatz "Inselrhein" ist von April bis Oktober geöffnet. Ein Biergarten sowie ein Café-Restaurant laden zum Verweilen ein und locken mit kühlen Schattenplätzen. Auch wir können dem nicht länger widerstehen und kehren zum Abschluss ebenfalls ein.

In wunderbarem Rheinpanorama genießen wir noch ein wenig die Zeit zu zweit und lassen unsere Radtour Revue passieren. Dabei sind wir uns einige: der Rheinradweg bei Ingelheim ist traumhaft schön!

Infos zu der oben beschriebenen Radtour

Der Rheinradweg bei Ingelheim
Entspannte Etappe, ohne jede Steigung, daher für alle geeignet, auch für Familien mit Kindern. Gut befahrbar für Handbiker und Rennradler, auch wenn manche Radwegabschnitte etwas schmal sind.
Start/Ziel: Unser Startpunkt war Sporkenheim, der Endpunkt das Rheinufer bei Heidenfahrt.
Fahrzeit: entspannte 2 bis 3 Stunden mit einigen Stopps
Schwierigkeit: mittel
Strecke: rund 10 km

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Kontaktinformationen:

Tourist-Information im Winzerkeller

Binger Straße 16

55218 Ingelheim am Rhein

Tel: (0049) 6132 710 009 200
E-Mail: touristinformation(at)ikum-ingelheim.de
Internet: www.ingelheim-erleben.de

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